Burschenschaften nutzen Ersti-Veranstaltung an der Uni

Autor | 12. November 2015

weltoffene hochschulenAm Mittwoch fand an der Uni wieder einmal die Info-Veranstaltung für die jungen Erstis der Uni Konstanz in Bezug auf studentische Organisationen statt. Hier konnten sich verschiedene Hochschulgruppen und Studierendenverbände der vielfältigen Parteienlandschaft vorstellen. Dieses pluralistische Bild wurde leider von der Aktivität der Burschenschaften und Studentenverbindungen getrübt, die offen und aggressiv ihr reaktionär-konservatives Weltbild zu Schau stellten. Nicht nur das demonstrative Aufhängen der Deutschlandflagge und der damit schamlos zur Schau getragene Nationalismus erregten Anstoß. Eine der Verbindungen machte Werbung für eine Veranstaltung mit einer ehemaligen Abgeordneten der CDU-Fraktion im Bundestag, die ihre Partei nach Ermahnungen verließ, sie solle ihre unverhohlene Kooperation mit der fremdenfeindlichen AfD beenden. Heute arbeitet diese mit Beatrix von Storch, führende Politikerin der AfD, zusammen.

Der AStA der Uni Konstanz stellt sich diesem Treiben nicht entgegen, sondern unterstützt dies auch noch, indem er öffentlich Werbung für diese Vereinigungen macht. Ich verurteile diese politische Entscheidung. Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus haben in einer liberalen, freidenkerischen Bildungseinrichtung nichts zu suchen. Ich möchte an die aktuelle Erklärung der Universität erinnern, die sich klar gegen Rassismus in dieser Institution positioniert. Nicht nur die Führung der Uni, sondern auch die Studierenden sollten sich dieser Verantwortung wieder mehr bewusst werden.

Simon Pschorr

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