Veranstaltung: Der Ukraine-Konflikt im Spannungsfeld der Interessen

Autor | 19. Januar 2015
Ukrainisches Militär

Ukrainische Streitkräfte starten massive Artillerieoffensive gegen Stellungen der Aufständischen im Raum Donezk.

Der Waffenstillstand zwischen der ukrainischen Regierung und den Aufständischen im Osten des Landes ist offenbar das Papier nicht mehr wert, auf dem er steht. Seit dem Wochenende haben ukrainische Truppen eine massive Offensive unter anderem im Raum Donezk gestartet. Laut einem Berater von Präsident Poroschenko mit dem Auftrag, mit allen verfügbaren Mitteln die Positionen der Separatisten zu beschießen. Wenige Tage zuvor starben bei einem Anschlag auf einen Reisebus im Südwesten des Landes erneut Zivilisten. Die ukrainische Regierung machte die Aufständischen dafür verantwortlich, diese beschuldigten die ukrainische Armee. Mehr als 4000 Menschen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen seit Beginn der bewaffneten Auseinandersetzungen im April letzten Jahres getötet worden, darunter viele ZivilistInnen. Rund 1 Million Menschen mußten aus ihren Wohnorten in den Regionen Donezk und Lugansk fliehen, fast ein halbe Million Flüchtlinge suchte Schutz im Ausland.

Wer hierzulande versucht, sich ein objektives Bild von den bedrückenden Geschehnissen in und um die Ukraine zu machen, der stößt auf eine beängstigend gleichförmige Berichterstattung der etablierten Medien. Statt nüchtern abwägender Nachrichten und Analysen dominiert ein Schwarz-Weiß-Bild, in dem Russland und sein Präsident Wladimir Putin dämonisiert, die prowestliche Regierung in Kiew dagegen verklärt und die Fakten entsprechend selektiert und verdreht werden.

Der Konflikt in der Ukraine wirft zahlreiche Fragen insbesondere nach der Rolle und den Absichten der beteiligten Akteure auf. Welche Ziele verfolgen die tief in den Konflikt verstrikten USA und die Staaten der Europäischen Union auf der einen Seite, welche Interessen hat der russische Staat auf der anderen? Diesen Fragen soll auf einer Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg am 29. Januar in Konstanz nachgegangen werden. Als Referent eingeladen ist der Journalist und Osteuropa-Kenner Reinhard Lauterbach, der die Ukraine mehrfach bereist hat – zuletzt im Oktober 2014. Lauterbach ist freier Osteuropakorrespondent unter anderem für die Tageszeitung “junge Welt”, das Magazin “Hintergrund” und “Radio LoRa” in Zürich. Bis vor wenigen Jahren berichtete er als Korrespondent für den ARD-Hörfunk über die Staaten Osteuropas.

Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg.
Donnerstag, 29. Januar, 19 Uhr, Konstanz, Treffpunkt Petershausen (Georg-Elser-Platz 1).

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