Centrotherm-Pläne der Stadt: Linke Liste warnt vor überstürzten Entscheidungen

Autor | 26. März 2014
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Stadt und IHK bald neue Eigentümer?

Holger Reile, Stadtrat der Linken Liste Konstanz (LLK), hat angekündigt, dass die LLK die Anträge der Stadtverwaltung in Sachen Centrotherm ablehnen wird. Reile dazu: „Dem Vorschlag der Verwaltung, der Gemeinderat möge auf der Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag der Stadt  den Auftrag erteilen, zusammen mit der IHK die Centrotherm-Immobilie zu erwerben, werden wir nicht zustimmen. Bei diesem Projekt scheint uns das Pferd von hinten aufgezäumt. Das hektische Agieren des OB, der dem Gemeinderat die Pistole auf die Brust setzen will, erweckt bei uns böse Ahnungen. Sollen hier Fakten geschaffen werden, ohne dass die Möglichkeit besteht, sich gründlich mit der Thematik auseinanderzusetzen? Will man wieder einmal die Bürgerinnen und Bürger bei der Entscheidungsfindung außen vor halten?  Für die Linke Liste Konstanz (LLK) haben jedenfalls andere Themen absolute Priorität: Vor allem im Bereich Wohnen und Verkehr. Die Eile, die jetzt in Sachen Centrotherm an den Tag gelegt werden soll, muss gerade für diejenigen wie Hohn erscheinen, die seit Jahren aufgrund städtischer Untätigkeit unter der Wohnungsnot zu leiden haben.

Unserer Meinung  nach gibt es keinerlei Anlass, für das Centrotherm-Gebäude überstürzt viel Geld in die Hand zu nehmen. Was soll es, inklusive Umbau, überhaupt kosten? Wer darüber schon länger als zwei Monate verhandelt, müsste  in der Lage sein, halbwegs konkrete Zahlen zu nennen. Erstaunlich auch und nicht zu akzeptieren ist die massive Hektik, mit der dieses fragwürdige Projekt auf den Weg gebracht werden soll – sozusagen im Schnelldurchgang. Bis Ende April hätte man nur noch Zeit, um das Vorhaben zu realisieren, so die „Begründung“ von OB Burchardt. Die Gründe dafür sind äußerst fadenscheinig. Wenn überhaupt, dann wäre es wohl angebrachter, den neuen Gemeinderat darüber beratschlagen  zu lassen. Vorher aber sollten die BürgerInnen gefragt werden. Denn schließlich geht es bei dem Gesamtprojekt sicherlich um einen Millionenbetrag in zweistelliger Höhe.

Auch dass der Deal einfach so mal mit dem Rückkauf des Nachbargrundstücks für den Bau einer großen Veranstaltungshalle verknüpft werden soll, ist nicht akzeptabel. Auch dazu liegen keine Zahlen vor. Wir fragen: Zu welchem Preis wurde es einst verkauft und zu welchem Preis soll es nunmehr zurück erworben werden? Was würde dieser Bau kosten? Wer hat die Stellungnahmen in Auftrag gegeben, von denen nebulös die Rede ist? Fragen über Fragen und wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Projekt mit sehr heißer Nadel gestrickt ist und man ohne eine breite öffentliche Erörterung in der Bürgerschaft davon besser die Finger lassen sollte.“

Holger Reile

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