Demo: Stoppt Erdoğan – Solidarität mit Afrin

Autor | 23. Februar 2018

Erneut rufen Kurdinnen und Kurden aus der Bodenseeregion für Samstag, 24.2, zu einer Demonstration in Konstanz gegen den Krieg der Türkei gegen die Menschen in Afrin auf. Unterstützt wird die Aktion vom Konstanzer Kreisverband der Partei die Linke.

Am 20. Januar 2018, also vor mittlerweile fast fünf Wochen startete die Türkei mit der Militäroffensive „Olivenzweig“ einen großangelegten Angriff gegen die nordsyrische Region Afrin. Dieser Angriff wurde unlängst auch vom deutschen Bundestag als „völkerrechtswidrig“ verurteilt. Dabei kooperiert die Türkei ganz offen mit dschihadistischen und islamistischen Milizen. So kämpft z.B. Tahrir al Sham, ehemals Al-Nusra Front, der syrische Ableger von Al-Qaida, mit auf der Seite der türkischen Armee.

Das türkische Militär und seine Verbündeten nehmen keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung: Bereits 165 Zivilisten sind ums Leben gekommen, mehr als die Hälfte davon Frauen und Kinder. Über 800 weitere Zivilisten wurden verletzt. Doch auch das ist Kalkül, versucht doch die Türkei eine demographische Veränderung in der Region zu erzwingen – Vertreibung der ursprünglichen, mehrheitlich kurdischen Bevölkerung und „Arabisierung“ der Region.

Doch die Menschen in Afrin sind nicht die einzigen, die unter diesem Krieg leiden. Das faschistoide türkische Regime geht mit eiserner Hand gegen die eigene Bevölkerung vor: Seit Beginn des Krieges wurden mittlerweile über 1000 Menschen wegen Kritik am türkischen Angriffskrieg inhaftiert.

Die deutsche Bundesregierung schweigt zu der völkerrechtswidrigen Aggression und stärkt Erdoğan damit den Rücken. Dazu kommt, dass der NATO-Partner Türkei und seine islamistischen Verbündeten diese Verbrechen mit Waffen aus deutscher Produktion, wie etwa Leopard-II-Panzern, begehen. Mit ihnen wird nicht nur die Zivilbevölkerung angegriffen, sondern auch jene Frauen und Männer, die aufopferungsvoll den IS in ihrer Hochburg Rakka, in Kobanê und anderen Orten besiegt und somit auch unsere Sicherheit in Deutschland verteidigt haben.

Wir rufen zu breiter Solidarität mit Afrin auf und fordern von der Bundesregierung:
1. Sofortige Maßnahmen, insbesondere auch auf UNO-, EU- und NATO-Ebene, für die Beendigung des völkerrechtswidrigen Angriffs des türkischen Militärs auf Afrin
2. Sofortiges Ende deutscher Rüstungsexporte in die Türkei und sonstige autokratische Regime
3. Politischen und diplomatischen Einsatz für die Wiederaufnahme der 2015 abgebrochenen kurdisch-türkischen Friedensgespräche
4. Die Anerkennung der Demokratischen Föderation Nordsyrien und Unterstützung der demokratischen Selbstverwaltungen
5. Humanitäre Hilfe für den Kanton Afrin, insbesondere für Verwundete und Flüchtlinge

Termin, Ort und Zeit: Samstag, 24.2., Konstanz, Münsterplatz, 12.00 Uhr.

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