Kultur muss bezahlbar bleiben

Autor | 6. Dezember 2024
Holger Reile

Im Kulturausschuss stand jüngst unter anderem die Erhöhung der Eintrittspreise im Theater auf der Tagesordnung. Unser Gemeinderat Holger Reile begründete in seiner Rede, warum wir von der LLK diese Preissteigerung (die letztlich mit deutlicher Mehrheit beschlossen wurde) nicht mittragen.

Werte Kolleginnen und Kollegen,

Meine Fraktion wird die angedachte Erhöhung der Eintrittspreise von bis zu 20 Prozent nicht mittragen. Da bahnt sich, ähnlich wie beim ÖPNV, eine Art Eintrittspreisdschungel an, bei dem keiner mehr durchblickt. Klar ist, dass wir aufgrund der angespannten Haushaltslage sparen müssen – aber nicht und vor allem zulasten unseres kulturellen Angebots, von dem nachweislich ein großer Teil unserer Stadtgesellschaft quer durch alle Schichten profitiert. Und man darf davon ausgehen, dass in Bälde auch andere kulturelle Einrichtungen jenseits der sogenannten Hochkultur  finanziell empfindlich zur Ader gelassen werden. Leider eine bundesweite und ungute Entwicklung.

Der Einspardruck – unter anderem ausgeübt auf die Philharmonie und das Theater – ist enorm, aber so nicht zu akzeptieren. Beim Theater erhofft man sich durch die Preiserhöhung eine Mehreinnahme von rund 80 000 Euro.  Andere Ausgaben aber werden von einer Mehrheit meist widerstandslos durchgewunken, ohne dass man sie auf den Prüfstand stellt. Drei Beispiele seien genannt:

– Immer noch vergeben wir Gutachten an externe Büros, die uns viel Geld kosten.

– Smart Green City verschlingt Millionen, darunter für Projekte, die so unnötig sind wie der sprichwörtliche Kropf. – Ein weiteres Beispiel ist das Bodenseeforum. Mittlerweile versackten da die vergangenen Jahre weit über 30 Millionen Euro. Jährlich kommen nochmal rund zwei bis zweieinhalb Millionen Euro dazu. Regelmäßig wird uns erklärt, dass es zwar gut laufe im BoFo, aber der zusätzliche Zuschussbedarf nochmal gestiegen sei. Und genauso regelmäßig gibt es für diese abenteuerliche Geldverbrennung grünes Licht – liebe Leute, so geht das nicht, denn damit machen wir uns unglaubwürdig. Es wäre also durchaus möglich, den Zuschussbedarf für das BoFo zu reduzieren, zumindest mit einer Summe, die man jetzt dem Theater aus den nachweislich dürren Rippen schneiden möchte.

Das letzte Wort hat übrigens der Gemeinderat am 12. Dezember.

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