Linke Liste fordert Debatte: Wie lange kann sich Konstanz noch das Orchester leisten?

Autor | 17. Januar 2015
Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz

Linke Liste: Nachdenken über die Zukunft der Philharmonie ist nötig (Bild: Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz).

Die städtischen Zuschüsse für die Philharmonie sollen in den kommenden Jahren drastisch erhöht werden. Der Zuschuss der Stadt wird bis 2018 jährlich um rund 120.000 Euro steigen und bis dahin rund 3 Millionen Euro erreichen. Im Gegensatz dazu werden über Kartenverkäufe die Eigenerlöse in diesem Zeitraum ständig sinken. So der aktuelle Wirtschaftsplan der Philharmonie.

Diese negative Entwicklung, einhergehend mit einem schwindenden Publikumsinteresse, ist nicht nur ein Konstanzer Problem. Eine aktuelle Studie der Universität Wien stellt fest: „Die klassische Musik ist im Begriff, einen musealen Charakter zu bekommen. Die Folgen wie die Überalterung des Publikums und das Desinteresse nachfolgender Generationen sind inzwischen unübersehbar“. Und auch die Intendantenlegende Gerard Mortier äußerte sich jüngst ähnlich: „Wir müssen in Zukunft völlig neu denken, was das Konzert sein könnte“.

Die Linke Liste (LLK) hat die Philharmonie immer unterstützt, aber aufgrund der vorliegenden Zahlen und des zu befürchtenden Niedergangs muss umgehend über die Zukunft des Orchesters nachgedacht werden. Gibt es Möglichkeiten, dem Negativtrend entgegen zu wirken? Sollen wir trotz der trüben Aussichten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten einen immer größeren Teil der immer knapper werdenden städtischen Kulturmittel in das Orchester investieren? Lassen sich die Millionenausgaben gegenüber den BürgerInnen überhaupt noch vertreten?

Diese Fragen sollten zusammen mit dem Intendanten Beat Fehlmann – der übrigens nach Ansicht der LLK eine hervorragende Arbeit leistet – umgehend im Orchesterausschuss und im Gemeinderat diskutiert werden. Die Entscheidung, das Orchester weiterhin – auch zu Lasten anderer Kulturinstitutionen – derart massiv zu subventionieren, kann nur mit klarem Blick auf die kulturellen und finanziellen Folgen und mögliche Alternativen getroffen werden.

Anke Schwede, Holger Reile
Linke Liste Konstanz

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