Es zeichnet sich ab, dass viele Flüchtlinge, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind, länger bei uns bleiben werden. Um ihnen ein sinnvolles Leben zu ermöglichen, bedarf es nicht nur einer Wohnung und eines Arbeitsplatzes, sondern vor allem auch der nötigen Sprachkenntnisse. Besonders wichtig sind diese für Kinder, und die „alltagsintegrierte sprachliche Bildung“ in Kitas ist ein Erfolgsmodell, das ihnen die Grundlagen für einen erfolgreichen Schulbesuch an die Hand gibt und tief in die Familien hineinwirkt.
Umso bedauerlicher ist es, dass das Land wichtige und erfolgreiche Förderprogramme wie die „Sprachkitas“ immer wieder befristet, so dass im Sommer noch niemand weiß, ob und wie es im Winter weitergeht. Die Klage der Stadtverwaltung, dass „die wiederholte Befristung ohne verbindliche Perspektive sowohl bei den Kommunen wie auch bei den im Programm beschäftigten Mitarbeitenden zu erheblichen Irritationen führt“, ist höchst berechtigt. Gerade bei der Flüchtlingsunterbringung und -integration laden Bund und Land zentrale gesamtgesellschaftliche Aufgaben bei Kreisen und Kommunen ab, ohne diese dann ausreichend und verlässlich zu unterstützen.
Um aber die wichtige Sprachförderung in den Kindertagesstätten zu sichern, setzen wir auf den interfraktionellen Antrag, das Programm „Sprachkita“ fortzuführen. In der entsprechenden Sitzungsvorlage heißt es: „Sollte die Förderung des Landesprogramms ‚Sprachkita – Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist‘ durch das Land Baden-Württemberg ab 01.01.2025 nicht weiter möglich sein, sollen die Kosten für die Weiterführung […] durch die Stadt Konstanz getragen werden.“
Wir hoffen auf ein eindeutig positives Votum in der Sitzung des Gemeinderates am 12. September, schließlich wird dieser Antrag von allen Gemeinderatsfraktionen mitgetragen.