
Auf dem ehemaligen Büdingen-Areal eröffnet dieser Tage die luxuriöse Herberge „Buff Medical Resort“. Sie ist von einem martialischen Zaun umgeben, der ihre Exklusivität betont: Sie bleibt wenigen Gutbetuchten vorbehalten, und alle anderen, also die Konstanzer Bürger*innen, sollen draußen bleiben.
Vielleicht gibt es bald noch einen schmalen öffentlichen Spazierweg über das Gelände, der zum Verdruss des Betreibers Hans Jürg Buff im Bebauungsplan für das Gelände vorgesehen ist. Doch die Stadtverwaltung zögert und will die dafür anstehenden Kosten, anders als beim Millionengrab Bodenseeforum, einsparen.
Dem Investor lässt sich allerdings kaum etwas vorwerfen. Sicher, er hat bei der Vorstellung seines Bauvorhabens falsche Erwartungen geweckt, etwa hinsichtlich eines öffentlich zugänglichen Café-Pavillons. Aber eigentlich tut er, was Grundstücksbesitzer mit einem Grundstück eben tun: Er versucht, es möglichst profitabel zu nutzen und das Maximum für sich herauszuholen.
Dass dieses Gelände aus einem verwilderten Park zu einem aufgeräumten Resort werden konnte, ist die Schuld der Konstanzer Verwaltung und Politik. Mehrfach hatte die Stadt in den letzten Jahrzehnten die Gelegenheit, das Gelände an sich zu bringen, aber sie griff nicht zu. Der freie Markt war der Abgott auch der Gemeinderatsmehrheiten.
Das erinnert an andere Flächen, auf die die Stadt verzichtete: Das Vincentius-Areal an der Laube, aus dem der teure Laubenhof wurde, und das Siemens-Gelände an der Bücklestraße. Hier wurde – gegen unsere Stimmen! – mit großen Mehrheiten entschieden, Grundstücke der Spekulation auszuliefern, statt sie dauerhaft für eine soziale Stadtentwicklung im Interesse aller Konstanzer*innen zu nutzen. Uns bestärken diese unerfreulichen Entwicklungen in unserer Überzeugung, dass solche Schlüsselgrundstücke in die öffentliche Hand gehören.