Alter verdient Würde und Selbstbestimmung

Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung wächst kontinuierlich. Daraus ergibt sich auch in Konstanz, wo nach der aktuellsten Statistik 24 Prozent der Bevölkerung 60 Jahre und älter sind, ein steigender Bedarf an angemessenen Lebens- und Wohnkonzepten. Außerdem müssen die Bedürfnisse älterer Menschen in vielen weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens – wie beispielsweise im Verkehrswesen, den kulturellen Einrichtungen oder dem Städtebau – besser berücksichtigt werden.

Menschen sollen selbst entscheiden, wie sie im Alter leben und welche Art von Hilfeleistung sie, wenn dies nötig wird, in Anspruch nehmen wollen und zwar unabhängig von ihrem Geldbeutel. Um ihnen diese Entscheidungsfreiheit zu ermöglichen, ist es erforderlich, ein breites Angebot – auch alternativer – Lebens-, Wohn- und Pflegeformen bereitzustellen, die den geänderten Ansprüchen neuer Generationen gerecht werden. Solche Lebensformen stärken die gesellschaftliche Teilhabe, beugen der Isolation vor und erlauben ein möglichst langes, selbstbestimmtes Leben.

Die LINKE LISTE Konstanz möchte

  • Angemessen und rechtzeitig auf die demographische Entwicklung reagieren und uns für neue Wohn- und Lebenskonzepte für Senior*innen einsetzen wie z.B. Senior*innen-Wohngemeinschaften und Mehr-Generationen-Häuser.
  • Kommunale Pflegestationen unterstützen, die quartiersbezogen und wohnortnah mobile Pflege für alte und kranke Menschen und Menschen mit Behinderung organisieren und gewährleisten.

Wir fordern:

  • Für Pflegeheime müssen attraktive Bauplätze für kleinere Häuser in den verschiedenen Wohnquartieren reserviert werden.
  • In den städtischen Pflegeeinrichtungen fehlt qualifiziertes Personal an allen Ecken und Enden. Wir fordern einen deutlichen Ausbau qualifizierter und angemessen entlohnter Stellen.
  • Für das Personal in der Altenpflege erheben wir dieselben Forderungen wie für das Personal in den Krankenhäusern: Übertarifliche Bezahlung, keine Auslagerung von Leistungen oder sonstige Formen der Tarifflucht.
  • Einrichtungen für ältere Menschen gehören in kommunale Hand und nicht in die der Kirchen und ihrer Konzerne.
  • Profitgetriebene Unternehmen haben bei der Betreuung älterer Menschen nichts zu suchen.

Eine Stadt braucht keine Barrieren

Menschen mit Einschränkungen haben dieselben Rechte wie alle Menschen. Das gilt für das private wie das gesellschaftliche Leben und schließt den Schutz vor jeder Art von Ausgrenzung und Diskriminierung mit ein. Das Recht auf freie Entfaltung lässt sich aber nur dann verwirklichen, wenn alle relevanten Lebensbereiche – wie Wohnen, Ausbildung, Arbeit, Mobilität, öffentlicher Nahverkehr, aber auch Freizeiteinrichtungen – entsprechend gestaltet werden. Abschreckende Gegenbeispiele für gedankenloses Bauen mit teils unüberwindlichen Hindernissen sind etwa die Gegend um den Hauptbahnhof oder der Sternenplatz.

Wir setzen uns konsequent für zentrale Belange behinderter Menschen ein:

  • Gleiches Entgelt für gleiche Arbeit und sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sind für uns selbstverständlich. Barrieren sind schließlich nicht nur zu kurze Grünphasen von Ampeln und zu hohe Bordsteine, sondern auch soziale Barrieren etwa auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt.
  • Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen leichter zugänglich werden und genügend Platz für Rollatoren, Rollstühle und Gehhilfen bieten.
  • Es müssen mehr öffentliche Bedürfnisanstalten und altengerechte Sitzgelegenheiten auf den Straßen eingerichtet werden.
  • Randsteine müssen so gestaltet werden, dass sie für Rollatorbenutzer*innen und seh- oder gehbehinderte Menschen kein Hindernis mehr darstellen.