Unsere Kinder haben mehr verdient

Bildung ist ein Menschenrecht! Doch in kaum einem anderen hochentwickelten Land hängt der Bildungsstand von Kindern und Jugendlichen derart stark vom Einkommen und der Ausbildung der Eltern ab wie in Deutschland. Kinder aus Akademiker*innenhaushalten werden ihrerseits überdurchschnittlich oft wieder Akademiker*innen: Kindern aus Haushalten mit geringem Einkommen und niedrigem Bildungsniveau hingegen werden durch das dreigliedrige Schulsystem von Anfang an Steine in den Weg gelegt.

Kinder, die besondere Unterstützung benötigen, weil sie in wirtschaftlich schwachen, fremdsprachigen oder bildungsfernen Haushalten aufwachsen, müssen gezielt durch zusätzliche pädagogische Angebote gefördert werden. Auch für die Inklusion müssen Mittel in ausreichendem Maß bereitgestellt werden. Dies gilt für Kindertagesstätten ebenso wie für Schulen und sämtliche anderen Bildungseinrichtungen.

Eine gute Bildung setzt genügend qualifiziertes Personal voraus. Aber auch die schulischen Gebäude und Einrichtungen müssen in einem guten Zustand sein. Manche Schulgebäude wurden aber teils über Jahrzehnte systematisch kaputtgespart.

Wir fordern:

  • Gebührenfreie Kitas für alle.
  • Die Bring-, Hol- und Öffnungszeiten dieser Einrichtungen müssen so gestaltet sein, dass Eltern ihrer Berufstätigkeit uneingeschränkt nachgehen können – auch in den Ferien.
  • Eine Kinderbetreuung mit dem Ziel, reale Chancengleichheit herzustellen, muss von der öffentlichen Hand getragen werden. Sie darf nicht an Gruppierungen wie die Kirchen oder gar an Privatunternehmer*innen delegiert werden.
  • Wohnortnahe Ganztagsschulen mit elternfreundlichen Öffnungszeiten und einem fachgerechten Fördersystem mit entsprechender Personalausstattung.
  • Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung. Auch Geflüchtete müssen daher von Anfang an eine Schule oder Kita besuchen können.
  • Wir streiten für die in der Landesverfassung verankerte Lernmittel- und Gebührenfreiheit.
  • Kostenloses Schulessen.
  • Den Ausbau der Gemeinschaftsschule, die sich als Erfolgsmodell erwiesen hat.
  • Verstärkte Schulsozialarbeit an allen Schulen.
  • Striktes Verbot von Werbung und Sponsoring an Schulen durch Unternehmen oder Bundeswehr.
  • Bis zur Einführung des kostenlosen Personennahverkehrs für alle unterstützen wir das kostenlose Schüler*innenticket.
  • Eine angemessene Ausbildung und Bezahlung des Lehr- und Betreuungspersonals.

Inklusion ist für uns selbstverständlich

Zur wirklichen Chancengleichheit für alle Kinder gehört gemeinsames Lernen für nichtbehinderte und behinderte Schüler*innen („Inklusion“), wie es von einer UN-Konvention gefordert wird. Derzeit werden immer noch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf aus dem normalen Schulbetrieb ausgeschlossen. Diese Kinder haben von vornherein kaum eine Chance auf eine Teilhabe am gesellschaftlichen und Arbeitsleben und werden mit einem Schulabschluss entlassen, der auf dem Arbeitsmarkt nichts wert ist. Bildungsexpert*innen beklagen, dass in diesem System die Abstiegswahrscheinlichkeiten für Schüler*innen mit körperlichen und geistigen Behinderungen oder mit Lernschwierigkeiten wesentlich höher liegen als die Aufstiegswahrscheinlichkeiten. Auch hier trifft es vor allem die sozial Schwachen.

Damit muss Schluss sein!

  • Behinderte und nichtbehinderte Kinder müssen auch in Konstanz grundsätzlich gemeinsam betreut und unterrichtet werden!
  • Kinder mit Behinderung müssen alle Bildungseinrichtungen barrierefrei besuchen können.

Freiräume und Mitbestimmung für Jugendliche

Wir begrüßen, dass junge Konstanzer*innen seit 2022 über die demokratisch gewählte Jugendvertretung die Geschicke der Stadt mitbestimmen können. Wir fordern allerdings mehr Mitsprache im Gemeinderat und den Ausschüssen, beispielsweise durch das Recht, Anträge stellen zu können.

Konstanz ist eine schöne Stadt, nicht nur für Tourist*innen. Jugendliche, die sich in Gruppen im öffentlichen Raum treffen, werden nicht selten von dort vertrieben. Der öffentliche Raum wird zunehmend kapitalisiert und privatisiert, reglementiert und verengt, warnen nicht nur Stadtforscher*innen. Wir wissen, wie wichtig Freiräume für junge Menschen sind und werden uns daher weiterhin dafür einsetzen, dass attraktive Orte wie zum Beispiel der Herosépark, Klein-Venedig, die Seestraße und angrenzende Gebiete von allen frei genutzt werden können, die sich dort aufhalten wollen.