Hallenbad gerettet – vorerst

Autor | 8. Oktober 2025

Erneut wurde im Gemeinderat darüber diskutiert, ob man das beliebte Hallenbad am Seerhein schließen solle, um Kosten zu sparen. Ein Prüfbericht wurde vorgelegt. Hier der Debattenbeitrag unseres Stadtrates Holger Reile.

Herr Oberbürgermeister, Kolleginnen und Kollegen,

Dieser Prüfbericht zum Hallenbad könnte klarer nicht sein. Er liegt uns allen vor und die Ergebnisse zeigen unmissverständlich, ich zitiere aus der Vorlage: „Die Schließung des Hallenbads am Seerhein brächte für die Stadt Konstanz weder den erhofften haushaltswirtschaftlichen Einspareffekt noch gesellschaftliche oder stadtentwicklungspolitische Vorteile. Das tatsächliche Einsparpotential beim Zuschussbedarf für die Bädergesellschaft wäre nach Abzug aller kalkulierten Folgekosten und Einnahmeverluste minimal. Das Einsparpotential stünde in keinem Verhältnis zu den gravierenden Nachteilen. Das Schul- und Vereinsschwimmen würde massiv eingeschränkt, die Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen würde reduziert und die erfolgreiche Vereinsarbeit bedroht“.

Der Prüfbericht empfiehlt dem Gemeinderat deswegen in aller Deutlichkeit folgendes Vorgehen: „Vor dem Hintergrund der dargestellten Fakten und Risiken empfiehlt die Stadtverwaltung, das Hallenbad am Seerhein mit Schwimmbetrieb zu erhalten und die notwendigen Investitionen für den Weiterbetrieb und die denkmalgerechte Sanierung einzuplanen. Die vermeintlichen Einsparungen einer Schließung stehen in keinem Verhältnis zu den gesellschaftlichen, bildungspolitischen und städtebaulichen Nachteilen. Der Erhalt des Hallenbads ist die nachhaltigste und verantwortungsvollste Lösung für die Stadt Konstanz“.

Dieser Empfehlung, Kolleginnen und Kollegen, sollten wir tunlichst folgen. Richtig ist, aufgrund unserer prekären Haushaltslage müssen wir sparen. Aber es wäre sicher der absolut falsche Weg, damit beim Hallenbad zu beginnen. Es gibt einige andere Projekte, die sich da anbieten und über die wir gern reden können und deren höchst defizitärer Weiterbetrieb gegenüber unserer Stadtgesellschaft nicht mehr zu vertreten ist.

Anmerkung: 25 der anwesenden 39 Rätinnen und Räte, darunter die von FGL/Grüne, SPD, JFK, FDP und LLK, stimmten für den Weiterbetrieb des Hallenbades, 3 (Freie Wähler) waren dagegen, 11 (Freie Wähler, CDU und Oberbürgermeister Burchardt) enthielten sich.

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