
Die Babyboomer treten zwar erst in einigen Jahren ins Greisenalter ein, aber schon heute ist absehbar: Es wird auf keinen Fall genügend stationäre Plätze für alle Bedürftigen geben, viele Menschen müssen daheimbleiben und ambulant versorgt werden.
Wer aber organisiert und leistet die Pflege und Betreuung der bedürftigen Menschen vor Ort, wer kauft ein, wer wäscht sie und ihre Wäsche, was hilft gegen die Einsamkeit? Wie kann die Gesellschaft uns allen ein menschenwürdiges Leben auf den letzten Metern ermöglichen?
Der Stadtseniorenrat hat erneut Alarm geschlagen: Aufgrund der langen Vorlaufzeiten muss mit der Lösung dieses Problems, das durch den Personalmangel noch verschärft wird, jetzt begonnen werden, auch wenn dies viel Geld kostet.
Viele Aufgaben lassen sich nämlich allein ehrenamtlich nicht erledigen. Eine Lösung wäre vielmehr ein dichtes, flächendeckendes Netz von Quartierszentren für Jung und Alt, die jeweils eine relativ kleinräumige Nachbarschaft betreuen, in der man sich kennt. Diese Zentren brauchen professionelle Mitarbeiter*innen, die die Hilfe für die Älteren besorgen, die koordinieren, organisieren und beraten können und die Begegnungsmöglichkeiten gegen die mörderische Vereinsamung anbieten.
Damit das Alter nicht für eine ganze Generation zu einer Katastrophe wird, müssen die nötigen Einrichtungen umgehend aufgebaut werden. Das ist eine der dringlichsten Aufgaben der Stadtverwaltung, die für die Daseinsvorsorge ihrer Bürger*innen verantwortlich ist. Sonst wird die Frage eines menschenwürdigen Alters zu einer Frage des Geldbeutels, denn nur wenige Reiche können die nötigen Dienstleistungen bezahlen.Ohne die Unterstützung durch entsprechende professionell geführte Einrichtungen bedeutet das Alter für nicht wenige ältere Einwohner*innen Armut, Traurigkeit und Einsamkeit. So weit darf es nicht kommen!