LLK-Stadrat kritisiert “Schwarz”-Werbung für geistige Bandstifter

Autor | 9. Januar 2017

kopp-plakatDer Kopp-Verlag in Rottenburg am Neckar veröffentlicht jede Menge Machwerke rechtsextremer Autoren. Die Konstanzer Firma “Außenwerbung Schwarz”, mit einem Marktanteil von bundesweit 16 Prozent eine der Großen im Plakatträgergeschäft, findet aber offenkundig nichts dabei, Geschäfte mit den braunen Hetzern zu machen. Seit Wochen wird auf Schwarz-Großplakaten für ein Buch des ehemaligen FAZ-Journalisten Udo Ulfkotte geworben, der mit seinen Veröffentlichungen den Hass auf Flüchtlinge und Muslime schürt und auch schon mal bei Pegida-Veranstaltungen als Redner auftritt. Das Unternehmen, es gehört auch zu den Gesellschaftern des kommunalen Stadtmarketings, verweigert trotz mehrerer Anfragen bisher eine Stellungnahme zu diesem Geschäftsgebaren. Auch der LLK-Stadtrat Holger Reile hat nun schriftlich den Chef der Firma “Schwarz Außenwerbung” wegen der Reklamekampagne scharf kritisiert. Reile will außerdem auch von der Stadt, dem Stadtmarketing und den Mitgesellschaftern eine Stellungnahme. Das Schreiben im Wortlaut:

Guten Tag, Herr Schwarz

Mit Befremden habe ich festgestellt, dass Sie für Udo Ulfkottes Buch „Volkspädagogen“ werben, das im Kopp-Verlag erschienen ist. Wie Sie sicherlich wissen, übt sich der Kopp-Verlag in rechter und rassistischer Hetze der widerlichsten Art. Ulfkotte ist einer seiner höchst umstrittenen „Star“-Autoren, der den Hass gegen Flüchtlinge und Muslime schürt und auch als Redner bei Veranstaltungen der AfD und von Pegida aufgetreten ist.

Das alles wissen Sie und dennoch werben Sie für diese geistigen Brandstifter. Gibt es dafür eine Begründung? Kommen Sie mir bitte nicht mit dem fragwürdigen Argument, dass die Bücher von Kopp/Ulfkotte nicht verboten seien, denn hierbei geht es um Charakter, Anstand und politische Hygiene. Auch aufgrund Ihres wirtschaftlichen Aufschwungs, den ich Ihnen gönne, könnten Sie auf diese Werbeeinnahmen getrost verzichten.

Persönlich habe ich Ihr Unternehmen in angenehmer Erinnerung. Als ich vor rund 16 Jahren in Konstanz das Festival MuT gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus organisierte, übernahm Ihr Unternehmen kostenlos die Werbung dafür. So ändern sich die Zeiten. Auch die Stadt Konstanz dürfte mit Ihren Werbefeldzügen (Sie plakatierten ja auch schon für die AfD) nicht glücklich sein, denn Ihre Firma ist Gesellschafter beim Konstanzer Stadtmarketing. So gesehen erwarte ich auch von der Stadt, den Aufsichtsratsmitgliedern des Stadtmarketings und dessen Mitgesellschaftern eine Stellungnahme.

Mit besorgten Grüßen
Holger Reile
Stadtrat LLK (Linke Liste Konstanz)

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