Verkehrspolitisches Forum in Friedrichshafen: „Mobilität für alle – Aber wie?“

Autor | 4. April 2015

Verkehrs-Konferenz FriedrichshafenDie Rosa-Luxemburg-Stiftung lädt am 11. April zu einem öffentlichen Forum ein, auf dem über verkehrspolitische Perspektiven referiert und diskutiert werden soll. „Mobilität für alle!“ – Aber wie?“ – dieser Frage gehen am kommenden Samstag in Friedrichshafen drei ausgewiesene Verkehrsexperten nach, die sich seit Jahren mit Alternativen zum Primat des automobilen Verkehrs in der Bundesrepublik beschäftigen.

Der in Berlin lebende Autor und Chefredakteur der linken Wirtschaftszeitschrift „Lunapark21“ Dr. Winfried Wolf, der Stuttgarter Linke-Verkehrspolitiker Wolfgang Hoepfner und der Verkehrsplaner Paul Stopper von der „Initiative Bodensee-S-Bahn“ werden ihre Analysen der herrschenden Verkehrspolitik vorstellen und alternative Konzepte darlegen. Moderiert wird die Tagung von Annette Groth, Bundestagsabgeordnete der Linken aus dem Bodenseekreis.

Die Referenten befassen sich in unterschiedlicher Funktion seit langer Zeit praktisch und theoretisch mit einer Mobilitätspolitik, für die das Auto immer noch das unumstrittene Fortbewegungsmittel Nummer eins ist. Dieser Politik setzen sie Alternativen entgegen, die zum Ziel haben, den öffentlichen Personennahverkehr wiederzubeleben und auszubauen. Wolf etwa ist Sprecher der Initiative „Bürgerbahn statt Börsenbahn“ und hat mehrere Bücher über den profitgetriebenen bundesrepublikanischen „Autowahn“ geschrieben. Hoepfner sitzt für die Linke-Fraktion in der Stuttgarter Regionalversammlung und streitet dort für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs auf Straße und Schiene, Stopper kämpft für eine den gesamten Bodensee umspannende Gürtelbahn.

Auch in der Bodensee-Region nämlich, so die VeranstalterInnen in der Einladung zu der Tagung, „setzen Bund und Land in der Hauptsache auf den Ausbau des Straßennetzes, obwohl längst klar ist, dass auf Straßenneubau immer mehr Verkehr folgt.“ Gleichzeitig würden durch Prestigeobjekte wie Stuttgart 21 dringend notwendige Mittel für „umweltgerechte, zukunftsfähige und bezahlbare Alternativen“ in den Regionen blockiert.

Mit fatalen Folgen auch für den öffentlichen Verkehr am See: Die Wiederbelebung und der Ausbau von Bahnhöfen und Strecken im Rahmen der Bodenseegürtelbahn oder die Elektrifizierung der Südbahn bleiben seit Jahren auf der Strecke. „Eine wirkliche Wahlfreiheit der Verkehrsmittel wird damit zu Grabe getragen.“ Dabei machten beispielsweise die Nachbarländer Österreich und Schweiz schon lange vor, wie es anders funktionieren kann. „Gerade in der Drei-Länder-Region Bodensee bieten sich grenzüberschreitend umweltbewusste, nachhaltige und verbraucherfreundliche Mobilitätskonzepte an“, so die VeranstalterInnen.


„MOBILITÄT FÜR ALLE – ABER WIE?“

Samstag, 11. April, 11–17 Uhr, Friedrichshafen-Manzell, Hotel “Waldhorn” (Dornierstraße 2)
Veranstaltung von: Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, Vereinigte Verkehrsinitiativen, Kommunalpolitisches Forum Baden-Württemberg, Annette Groth, MdB (Bodenseekreis) DIE LINKE

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