Singen: Gelungenes Fest für Flüchtlinge

Autor | 13. Oktober 2014
Flüchtlingsfest in Singen

Kräftiges Zeichen der Solidarität: SingenerInnen heißen Flüchtlinge willkommen.

Mehr als 200 Menschen setzen am Samstag in Singen ein deutliches Zeichen der Solidarität. Sie waren dem Aufruf der Jugendorganisation der IG Metall und zahlreicher Gruppen und Organisationen gefolgt, Flüchtlinge in der Hohentwielstadt willkommen zu heißen. Das auch vom Kreisverband der Linken unterstützte Willkommensfest darf als voller Erfolg bezeichnet werden. Zahlreiche BürgerInnen demonstrierten ihre Unterstützung für die Menschen, die Krieg, Verfolgung und Not in zunehmender Zahl zur Flucht aus ihren Heimatländern zwingt. Auf dem Platz vor der Flüchtlingsunterkunft in der Friedinger Straße freuten sich die Betroffenen sichtlich über die Hilfsbereitschaft, es gab zahlreiche reichlich Sachspenden, viele UnterstützerInnen hatten Kuchen gestiftet. Unter einigen Mandatsträger, die teilnahmen, befand sich der Linke-Kreisrat Marco Radojevic. Auch der Singener Oberbürgermeister Häusler zeigte sich, der Singener SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz war ebenfalls vor Ort.

Bereits am Donnerstag waren rund 250 Leute einer Einladung der Stadt Singen zu einer Veranstaltung gefolgt, auf der über die Situation von AsylbewerberInnen und Flüchtlingen informiert wurde. Dort rief OB Häusler ein “Bürgerschaftliches Netzwerk für Flüchtlingsbetreuung” ins Leben, an dem sich neben Einrichtungen der Stadt und den Wohlfahrtsverbänden auch Ehrenamtliche beteiligen wollen. Ein erstes Treffen des HelferInnenkreises ist für den 23. Oktober geplant. Die Stadtverwaltung hat zudem vor kurzem einen Integrationsbeauftragten ernannt, der sich um die Betreuung der Flüchtlinge kümmern soll.

Fazit: Ermutigende Zeichen aus Singen, mit denen rechten Stammtischparolen gegen die Hilfesuchenden eine ziemlich deutliche Absage erteilt wurde. Ryk Fechner, Kreisvorstandsmitglied der Linken, dazu: “Man muss die etablierte, bürgerliche Politiklandschaft längst nicht mögen, doch offensichtlich hat die Verwaltung um Bernd Häusler verstanden, dass man sich keinen Gefallen tut, wenn man das Thema Flüchtlingspolitik stiefmütterlich behandelt, sich selbst überlässt oder gar Vorurteile schürt. Und obwohl derartige Infoabende, wie jener am Donnerstag, nicht verstecken können, dass die Zahl an rassistischen Übergriffen auf AsylbewerberInnen zunimmt und auch im Landkreis Konstanz dubiose Gründe dazu ausreichen, um eine Familie, die seit Jahren hier lebte, in die Perspektivlosigkeit abzuschieben, so sollte der Abend zumindest als Denkanstoß verstanden werden, ob nicht auch im restlichen Kreis Konstanz von den Stadtverwaltungen darüber nachgedacht werden sollte, ähnliche ehrenamtliche HelferInnenkreise ins Leben zu rufen.”

Weitere Informationen beim Online-Magazin seemoz.

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