Klimanotstand: Radikale Maßnahmen gefragt

Autor | 17. September 2019

Den Klimawandel erleben wir längst hautnah: Auch am Bodensee weisen die Temperaturkurven nach oben, leiden die Menschen vermehrt unter Hitzewellen und Extremwettersituationen. Wenn wir jetzt nicht alles dafür tun, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, wird es bald zu spät sein. Der Klimanotstand-Beschluss hat kurzzeitig zwar für Schlagzeilen gesorgt, die Stadtspitze schläft aber noch immer ihren Dornröschenschlaf. Ehrenamtliche haben sich mit Verwaltungs-VertreterInnen zu einer ersten Klimakonferenz getroffen, um Maßnahmen zu diskutieren. Einige Ideen sollten wir schnell umsetzen: Städtische Dachflächen können zur Energiegewinnung genutzt werden. Eine autofreie Innenstadt und ein attraktiveres Busangebot würde die Stadtluft (schadstoff-)freier machen. Bei niedrigeren Preisen würden TINK und Conrad besser angenommen. Die LLK drängt darauf, solche vor Ort umsetzbare Maßnahmen in Richtung emissionsfreie Stadt umgehend in Angriff zu nehmen. Wichtig ist, die Kosten für den ökologischen Umbau nicht auf die Schultern des ärmeren Teils der Bevölkerung abzuwälzen. Die reichsten 10% der Gesellschaft verursachen 49% der CO²-Emmissionen. Hier müssen wir ansetzen. Deswegen erwägen wir, ein neues Anwohnerparkkonzept zu beantragen, gestaffelt nach Fahrzeug-Hubraum: SUV-BesitzerInnen müssen Kompensation leisten.

Simon Pschorr (zuerst erschienen im Amtsblatt Nr. 18/2019)

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